Was aus ihnen wurde
Ariel Scharon, den die Kahan-Kommission so schwer belastete, und der 1983 als Verteidigungsminister zurücktreten mußte, saß schon ein Jahr später wieder am Kabinettstisch: bis 1990 als Minister für Handel und Industrie, dann bis 1992 Minister für Wohnungsbau (als er das größte Bauprogramm in den palästinensischen Gebieten anschob: unter ihm wuchs die Zahl der jüdischen Siedlungen von 75 auf 130). Von 1996 bis 1998 war er Minister für nationale Infrastruktur, 1998 - 1999 Außenminister und seit 2001 und immer noch: Regierungschef. Für Regierungsämter sei er nicht geeignet, hatte ihm die Kahan-Kommission bescheinigt.

General Rafael Eitan begab sich nach seinem Ausscheiden aus der Armee wie so viele hohe israelische Militärs in die Politik. Er gründete 1988 die rechtsgerichtete Tsomet-Partei, zog ins Parlament ein, hatte ab Juni 1996 als Landwirtschaftsminister einen entscheidenden Anteil an dem forcierten Ausbau jüdischer Siedlungen in den palästinensischen Gebieten. Im September 2002 hat er seinen Rückzug ins Privatleben - aus Altersgründen - angekündigt.

Amos Yaron ist heute Generaldirektor des israelischen Verteidigungsministeriums.

Benjamin Ben-Eliezer, der 1976 geheim als israelischer Verbindungsoffizier zum Kommandeur der "Lebanese Forces", Baschir Gemayel, entsandt worden war, hat es später bis zum Generalmajor gebracht und ist heute Israels Verteidigungsminister.

Elie (Elias) Hobeika wurde im Mai 1985 Chef der Lebanese Forces, später amtierte er als Minister. Da vor allem ihm die Morde in Sabra und Schatila angelastet wurden meldete er sich im Januar 2002 zu Wort. Am Abend des 24. Januar 2002 traf er mit Mitgliedern einer belgischen Delegation zusammen und beteuerte seine Unschuld. In dem beabsichtigten Prozeß gegen Scharon in Belgien wolle er dafür Beweise vorlegen. Hobeika habe Ariel Scharon zu keinem Zeitpunkt belastet, erklärte der belgische Senator Josy nach dem Gespräch, "er beschränkte sich darauf, alle Beweise für den Prozess in Brüssel aufzuheben". Kurz nach dem Treffen wurde Hobeika ermordet. Senator Quickenborne "wollte nicht ausschließen, dass ein Zusammenhang zwischen der Ermordung Hobeikas und Scharon bestehe",hieß es.

Saad Haddad, Major der libanesischen Armee war im Oktober 1976 mit seinen Leuten desertiert, er proklamierte die "Befreiungsarmee Südlibanon" und machte sich zum Oberkommandierenden der "christlichen" Enklaven im Südlibanon. Im Juni 1978 übergaben ihm die einmarschierenden Israelis die Kontrolle über einen Grenzstreifen von 80 Kilometer Länge und 10 bis 15 Kilometer Tiefe. Die nunmehr so genannte Südlibanesische Armee (SLA) wurde von Israel ausgerüstet und bezahlt. Haddad starb im Januar 1984 an Krebs. Sein Nachfolger war General Lahad. Mit dem endgültigen Abzug der Israelis aus dem Südlibanon (Mai 2000) suchten die Angehörigen der SLA in Israel Asyl, ein Teil von ihnen fand in der Bundesrepublik Deutschland Aufnahme, nachdem Außenninister Fischer Israel ein entsprechendes Angebot unterbreitet hatte..

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